Frühlingserwachen an unseren Gewässern

Den milden Temperaturen im Februar und März ´24 geschuldet, erleben Fauna und Flora dieses Jahr ein frühes Erwachen. Sowohl oberhalb, aber vor allem auch unterhalb der Wasseroberfläche erwacht die Tier- und Pflanzenwelt zu neuem Leben und so bereiten sich die Tiere auf die kommenden Paarungsrituale vor.

Dass die Fische, die die Wärme aufgrund ihres Stoffwechsels lieben, sich bereits Ende Februar in den flachen Regionen aufhalten, erkennt man daran, dass der Kormoran sich vermehrt dort aufhält und im Kollektiv Jagd auf die Flossenträger macht. Jedoch kann man auch beobachten, wie die Fische sich bereits Mitte März in den flachen Zonen versammeln, um Sonne und Kraft für die bald folgende Laichzeit zu sammeln. Überall wackeln die jungen Triebe des Schilfs an den Ufern, man kann in den Uferregionen kleine Bläschen aufsteigen sehen, was auf ein reges Treiben und Nahrungssuche unterhalb der Oberfläche hinweist.

Kiessee Göttingen, Frühling, Enten

Sowohl Friedfische als auch Raubfische tanken neue Kräfte für das kommende Jahr. Einige bereiten sich auf das anstrengende Laichgeschäft vor, Andere haben es bereits hinter sich, wie z.B. die Forelle. Diese laicht in den kalten Monaten von November bis zum Februar. Die Hechtmännchen versammeln sich im Februar bis April um die stattlichen Weibchen. Die Brassen, die zu den Friedfischen (Karpfenartigen) gehören, wie auch die Schleie, die Rotaugen (Plötzen) und Rotfedern mögen es eher etwas wärmer und beginnen Ende März, Anfang April mit ihrer Fortpflanzung. Sobald das Wasser angenehme 16-20°C erreicht hat, beginnen die großen Karpfen mit ihrem Laichgeschäft, was gerade am flachen Göttinger Kiessee ein beeindruckendes Specktakel ist. Dann kann man wahre „Explosionen“ im Uferbereich beobachten. Hier kann man mit etwas Glück Fische der 15-20kg Klasse beobachten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dabei hat sich die Natur sicher etwas gedacht, brauchen doch die jungen Fische Schutz, in Form von Pflanzen und Unterständen vor Fressfeinden, wie z.B. Hecht, Barsch und Zander, aber auch dem Fischreiher und dem Kormoran, der sogar nachweislich erheblichen Schaden an unseren Gewässern und deren Fischbeständen verursacht und suchen diesen zwischen Pflanzen, die sich in den Wintermonaten zurückbilden und nun wieder sprießen und den künstlich angelegten Unterständen in Form von versenkten Tannenbäumen. Somit ist es wichtig sich als Verein auch um die Vegetation bzw. Unterstände für Jungfische unter Wasser zu kümmern. (Verlinkung zur Tannenbaumaktion)

Der Winter hat aber auch oft seine Kehrseite. So schafft es zum Beispiel nicht jedes Lebewesen, die kalte, kräftezehrende Zeit zu überstehen. So kann man im zeitigen Frühjahr dann auch mal den einen oder anderen Fisch am Ufer sehen, der den Winter nicht überlebt hat. Jedoch ist auch hierfür gesorgt und so verwerten Kleinstlebewesen, die diesem Fisch mal als Nahrungsquelle gedient haben, seinen Kadaver und führen ihn so der Nahrungskette zu. Und so ist es ein Geben und Nehmen, ein Kommen und Gehen und so schließt sich jedes Jahr der Kreis, wenn alles zu neuem Leben erwacht.

 

 

April 3, 2024